Für viele Eltern gehen in den ersten Monaten, die ihr Kindchen auf der Welt verbringt, viele Wünsche in Erfüllung. Der erste Wunsch, der sich erfüllt, ist die Geburt des Wunschkindes. Der zweite erfüllt sich in der Vollständigkeit der kleinen Familie. Der nächste Traum, der erfüllt werden sollte, ist die Taufe des Kindes, wenn die Eltern religiös im christlichen Glauben sind. Sicherlich gibt es zwischen den unterschiedlichen Ausrichtungen auch bei der Taufe einige kleine Unterschiede. Doch ist auch einiges gleich. Schauen wir uns an, was es zu beachten gibt.
Warum wird ein Taufkleidchen angezogen?
Für viele Menschen, die zwar im Glauben verankert sind, sich aber noch nie mit der Taufe und ihren Besonderheiten beschäftigt haben, stellt sich zunächst einmal die Frage, warum ein Taufkleidchen angezogen wird.
Die Farbe Weiß steht für das lichtlose, niemals verlöschende, göttliche Licht. Diese Aussage findet ihre Gültigkeit, wenn erwachsene Menschen getauft werden. Dies war übrigens die ursprüngliche Weise, um zur Taufe zu gelangen. Erst im Laufe der Jahrhunderte ist man dazu übergegangen, die Babys zu taufen. Ihnen zur Seite stehen sowohl die Eltern als auch die Taufpaten, die dafür sorgen, dass das Kind im christlichen Glauben erzogen wird und auf dieser Grundlage aufwachsen kann. Damit es dann später selber entscheiden kann, ob es zur Glaubensgemeinschaft endgültig dazugehören möchte, wird die Firmung bzw. die Konfirmation durchgeführt. Da das Licht Gottes selbstverständlich aber auch die jungen Seelen aufnimmt, trägt das Kleinkind ein überlanges Kleid, so als wäre es in eben dieses Licht eingewickelt.
Eine eher moderne Auslegung, warum das Taufkleidchen weiß sein sollte, ist die Annahme, dass es symbolisch für Reinheit und Unschuld steht. Dem gegenüber stehen Überlieferungen aus älterer Zeit. Diese besagen, dass Weiß Feierlichkeiten und Freude symbolisiert. Nach christlicher Farbenlehre steht das Weiß als ein Sinnbild für Gott selbst. Da Gott der Inbegriff des ewigen Lebens und des göttlichen Glanzes ist, verkörpert das Weiß auch diese Werte.
Wie jeder weiß, wird der wahre Gläubige, der selbstverständlich getauft ist, nach seinem Tod wieder auferstehen durch die Hand Gottes. Aus diesem Grunde sollte auch das Totenhemd eine weiße Farbe erhalten. Denn mit dieser Rückbesinnung auf den Anfang des Lebens und den Beginn eines Lebens in der christlichen Gemeinde schließt sich auch der Kreis des Lebens.
… aber es ist doch viel zu lang
Zum einen zeigt das überlange Taufkleid, dass das Kind vollständig von Gottes Licht umhüllt wird. Doch macht es uns Erwachsenen darauf aufmerksam, dass das Kind zunächst in seinen Glauben hineinwachsen muss. Ein Weg, eine Aufgabe, bei der wir gefragt sind, ihm unterstützend zur Seite zu stehen und bei Bedarf nach Kräften die Hand zu reichen, um die Aufgaben zu erlernen und zu bewältigen, die sich ihm in den Weg stellen.
Im christlichen Glauben zeugt ein überlanges Gewand von Ehrfurcht, Bescheidenheit und Demut. Die Überholspur kann durch die Länge des Gewandes nicht genommen werden, ohne Schäden zu erlangen. Und noch eines: Sicherlich gibt es viele wunderschöne Taufkleidchen. Doch befinden wir uns nicht auf dem Weg zur Modenschau, sondern wollen vor Gott einen Eid ablegen. Ein schlichtes Kleid ist daher angemessen. Ein schlichtes Kleid ohne Schnickschnack sollte es sein.
Das Familienerbstück
In früherer Zeit war es üblich, innerhalb der Familie ein Taufkleid zu vererben. Somit hat wortwörtlich jeder Spross eines „Familienclans“ das gleiche Taufkleid getragen. Die Frauen der Familie hegten und pflegten es wie einen Schatz. Für die Familie hatte es eine große Bedeutung, diese Familientradition nicht nur über Jahrzehnte, sondern vielleicht sogar über Jahrhunderte weiterzuführen. Eine besondere Ehre innerhalb der Familie.
Auf in die Neuzeit, denn heute ist vieles anders
Haben früher Mädchen wie Jungen in ein und demselben Taufkleid an der Zeremonie teilnehmen müssen, steht es den meisten Kindern heute zu, dem eigenen Stil oder besser dem Stil der Eltern zu folgen. Sie entscheiden heute, ob die Tradition siegt oder das Kind im modernen Style zur Taufe erscheinen darf. Dies macht es für Außenstehende sehr interessant.
Selbstverständlich trägt das Mädchen von heute immer noch ein Taufkleidchen. In den meisten Fällen gehört ein passendes Mützchen zum angebotenen Outfit dazu. Allerdings ist es nicht zwingend notwendig, dass es auch tatsächlich getragen wird. Doch die Eltern von heute entscheiden sich meist für ein Taufkleid, in dem sich das kleine Mädchen immer noch gut bewegen kann. Die traditionellen Modelle mit vielen Rüschen, Tüll und der extremen Überlänge machen es nicht nur dem Kind schwer, sich zu bewegen. Auch ist das Wechseln der Windeln bei diesen Modellen äußerst schwierig. Die heutigen Taufkleider entsprechen dem modischen Trend und sind dennoch dem Anlass angepasst. Für viele Eltern ist es ein großes Entgegenkommen, dass diese Kleidchen nicht mehr weiß sein müssen. Andere angemessene Farben wie zartes Rosa, Geld oder Beige, kombiniert mit einer dezenten Schleife oder kleinen, eher unscheinbaren Stickereien oder anderen Verzierungen kommen sehr häufig vor.
In Bezug auf das Material sollte selbstverständlich darauf geachtet werden, dass es angenehm auf der Haut zu tragen ist. Schließlich soll sich das Kind wohl darin fühlen. Entsprechend ist ein Kleid aus Baumwolle zu empfehlen. Ein weiterer Vorteil verbirgt sich in dieser Variante: Diese Kleider sind kostengünstig, während die traditionellen Kleider aufgrund der vielen Besonderheiten nur für einen anständigen Preis zu haben sind.
Natürlich gibt es auch die modische Variante für die Jungen. Bedenken wir, dass sie früher ebenfalls das Familientaufkleid tragen mussten, ist es heute ein großes Zugeständnis der Kirchen, dass der Trend zum Taufanzug weitestgehend akzeptiert wird. Sicherlich würde der Zweiteiler, bestehend aus Hemd, Hose und Mini-Jackett, vollkommen ausreichend. Die Eltern jedoch bevorzugen es, ein vollständiges Anzug-Set zu erstehen. Mit West, Hosenträger und Fliege oder Schlips entpuppt sich jeder Täufling als Gentleman.
Traditionell und trotzdem zeitlos niedlich
Wer die Tradition ehren möchte, aber das Taufkleid ablehnt, ist mit dem altbewährten Matrosenanzug sowohl für Mädchen als auch Jungen bestens beraten. Nun, es muss nicht unbedingt der Matrosenanzug sein. Doch ist der Marinelook klar umrissen und absolut zeitlos. Mit diesem Style können Sie nicht falsch machen. Und niedlich sieht es ohnehin aus.
Wo erhält man Taufkleider und -anzüge?
Zum einen werden Sie in Läden und Shops fündig, die ausschließlich Taufmode führen. Besonders in katholisch geprägten Regionen werden Sie diese Geschäfte nicht nur online, sondern in der Ladezeile der Stadt finden können. Online haben sich allerdings auch bereits einige Shops sehr gut etabliert, sodass Sie sich auch hier in den besten Händen befinden.
Werden Sie in diesen Shops nicht fündig, sollten Sie es in Shops mit Hochzeitskleidung versuchen. Dort sind sowohl für die Mädchen als auch für die Jungen schönste Modelle zu finden, die sich sowohl für eine Taufe, als auch eine Hochzeit eignen. Mitunter werden Sie sogar direkt eine Rubrik mit reinen Taufkleidern und -anzügen finden. Es lohnt sich, diesbezüglich ein wenig zu stöbern. Dann erhalten Sie nicht nur Ihr Lieblingskleid / -anzug für den großen Tag Ihres Kindes. Sie erhalten die bestmögliche Beratung und sicherlich wird der Preis das Budget nicht sprengen.